wir machen uns immer sehr wenig Gedanken woher denn eigentlich unser Caffé kommt den wir gerade genießen. Viele meiner Seminar Teilnehmer glaubten der Caffè kommt von der BASF oder von Bayer Leverkusen. Nein dem ist natürlich nicht so, denn Caffé ist ein Produkt das die Pflanzer in mühevoller Arbeit herstellen. Die ca. 12 Milliarden Kaffeebäume die es in den 85 Ländern gibt in denen unser Caffé wächst müssen sorgfältig gehegt und gepflegt werden.
Die für die Neuanpflanzung notwendigen jungen Pflanzen werden in Baumschulen gezüchtet und dann an die Pflanzer verkauft. Die Jahresproduktion liegt bei etwa 400 Millionen Pflanzen pro Jahr.
Alles bei der Aufzucht der Pflanzen dauert lange ! Man legt die keimfähige Bohne zuerst in Wasser damit die Schale aufweicht und so dem Keimling ermöglicht Wurzeln anzusetzen.
Irgendwann durchstößt dann der Trieb die Erde und schiebt die Bohne auf dem Austrieb nach oben. Nach einiger Zeit fällt dann die Bohnenschale ab und der Setzling bekommt dann einen eigenen Topf.
Nach ca. 4 - 6 Monaten hat die Pflanze eine Höhe von 50 cm erreicht und ist dann "verkaufsfähig".
Nach 2 Jahren setzt die Kaffeepflanze dann zum erstenmal Blüten an und nach weiteren3 Jahren erreicht sie ihre volle Ertragskraft.
Wichtig ist den Kaffeebaum, denn das ist er ja inzwischen, regelmäßig zu schneiden, unterlässt man das wird der Baum bis zu 4 Meter groß.
Das nützt aber niemanden, denn in dieser Höhe kann man nicht ernten und die Kraft des Baumes würde unnötigerweise in Blätter und Äste gehen und den Blütenaustrieb beeinträchtigen. Daher wird in der Plantage 4 - 6 mal pro Jahr Laub geschnitten damit der Baum eine Höhe von 2 Meter erhält.
Nach 6 - 8 Monaten ist dann die Zeit der Ernte gekommen .
Unsere Kaffeekirschen sind dann gelb oder rot was immer bedeutet das sie reif sind. Leider blühten die Bäume nicht immer zur gleichen Zeit. In der ersten Blühphase setzten die Bäume ca. 80% aller Blüten an. Wann kommen denn die anderen Blüten ?
Bis zu 4 Monaten später. Jetzt ist es verständlich warum die Ernte per Hand erfolgen muss.
Würde man die sogenannte "stripping" Methode verwenden, also die Früchte in einem Ruck abstreifen, wäre das Ergebnis absolut nicht homogen. Die grünen Kirschen müssen dann separiert werden.
Lässt man die grünen Kirschen, also die Unreifen in der Verarbeitung besteht das Risiko das Caffè einen Bitterton bekommt.
Wir haben also momentan weltweit circa 25 Millionen Kaffeepflücker im Einsatz !!
Daher wird fast immer nach der "picking" Methode geerntet, also wird jede Kirsche einzeln vom Baum gepflückt. In den meisten Plantagen wird streng darauf geachtet das nur reife Kirschen in die Weiterverarbeitung gelangen. Na klar, eine Frage der Qualität.
Über die Weiterverarbeitung, das trocken und waschen von unserem Caffé berichte ich in den kommenden Wochen.
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